“Wohin ist sie denn jetzt schon wieder abgehauen?”, werden sich sicher nun einige fragen. Machen wir’s kurz, denn sicher interessiert euch am meisten der Reisebericht selbst.
Eine Freundin von mir (Carolin), die in Japan für einen Mangaverlag arbeitet, machte mir ein Angebot, dass ich nicht ablehnen konnte: Ich solle sie doch endlich mal in ihrer Wohnung in der Nähe von Tokyo besuchen. Und tatsächlich hätte die Gelegenheit nicht besser sein können; sie hatte Zeit, ich hatte Zeit. Und wie bei Korea auch, habe ich mich binnen weniger Stunden entschieden, meinen lang herbeigewünschten Japan-Aufenthalt endlich wahr zu machen. “Kopf durch die Wand ins kalte Wasser” sozusagen
Gibt’s das auch billiger?
“Ich will auch mal nach Japan!”, werden jetzt sicher einige sagen. Einer Japan-Reise wird allerdings nachgesagt, unheimlich teuer zu sein. Und die wenigsten von uns werden in eine Milliardärs-Familie hineingeboren. Deshalb, und weil ich selber früher gerne mehr über die genauen Kosten Bescheid gewusst hätte (einfach, um besser planen zu können), werde ich in meinem Blog immer mal wieder was zum Thema Geld schreiben. Vielleicht hilft euch das, eure zukünftige Japan-Reise wirklich mal realistisch ins Auge zu fassen.
Ganz ohne Geld geht es natürlich nicht und auch ich musste mein Erspartes zusammenkratzen, obwohl ich kostenlos bei Carolin wohnen würde. Ich begann, bei diversen Fluglinien zu suchen (direkt auf deren Seiten, nicht auf Sammelportalen) und landete schließlich bei 630 Euro für Hin- und Rückflug, ein guter Preis.
Tipps und Tricks
- Ihr solltet erst nach einem Flugdatum suchen und DANACH Urlaub einreichen, wenn möglich. Mitten in der Woche zu fliegen, kann bis zu 50 Euro Unterschied zum nächsten Tag machen.
- Jahreswechsel, Weihnachten, Kirschblüte, Hochsommer – zu diesen Zeiten sind die Flüge teurer bzw. das Klima tricky. Überlegt gut, wann ihr fahren wollt (ich persönlich empfehle den Herbst).
- Wenn ihr wert auf einen besonderen Platz im Flugzeug legt (Fenster, Gang) kann man Plätze reservieren. Pro Flug kann das ca. 40 Euro mehr bedeuten, 24 Stunden vor Abflug kann man aber auch kostenlos reservieren (muss sich aber mit dem zufrieden geben, was noch übrig ist)
- Wenn ihr versuchen wollt, während des 10+ Stunden Fluges zu schlafen, nehmt warme Socken, Schlafmaske und Ohrstöpsel mit. Ich habe außerdem ein aufblasbares Nackenkissen.
- Nehmt eine große leere Wasserflasche mit durch die Sicherheitskontrolle. Auf manchen Flughäfen kann man Trinkwasser nachfüllen. So seid ihr nicht auf die kleinen Becherchen im Flugzeug angewiesen.
- Wechselunterwäsche und -Shirt lindern eure Zermatschtheit nach dem Flug zumindest etwas.
Ankunft in Narita Airport
Carolin holte mich ab (zum Glück) und half mir mit den ersten Besorgungen. Ich hatte ein portables WiFi Gerät bestellt, um in Japan überall online gehen zu können (Google Maps, falls ich mich mal verlaufe …). Diese kleine Gerät versorgt euch mit Wifi, ohne das ihr euch ein anderes Handy oder eine neue SIM-Karte besorgen müsst. Auch mehrere Geräte können so Netz haben, praktisch also auch für Gruppen. Mein Gerät (das kleinste und langsamste) kostet 100 Euro für 31 Tage und 24MB/s. Die Firma liefert es zu eurem Ankunft-Airport und ihr holt es dort z.B. bei der Post ab.
Ich tauschte noch etwas Geld um und holte mir die Suica Card, eine Guthaben-basierte Fahrkarte. Die Trägerkarte selbst kostet etwa 4,50 Euro und je nachdem, wie ihr fahrt, wird das Guthaben abgezogen. Ich holte mir Guthaben für ca. 90 Euro; mal sehen, wie lange mir das in diesem einem Monat erhalten bleibt.
Summa Summarum sind wir also bereits bei etwa 900 Euro! Wenn ihr oben aufgezählte Dinge als unnötig erachtet, landet ihr natürlich bei weniger Geld ;-).
Eine neue Welt
Damit sind wir also am Ende meines Einführungspost gelandet. Freut euch schonmal auf den nächsten Eintrag, der euch von den ersten auftretenden Problemchen hier berichten wird.
Ich habe natürliche noch viele weitere Postings in Planung, z.B.:
- Ab in die Pampa oder doch Tokyo?
- Schuluniformen und Katzenohren
- Schön, und schrecklich wie der Morgen – das japanische Schönheitsideal
Vorschläge und Kommentare sind wie immer willkommen! Bis dann!
Ich fühle mich gerade total an meinen Japanflug erinnert. :)
Das nächste Mal werde ich auch bei einer Freundin unterkommen können, ansonsten ist es halt auch immer ein bisschen Glück wie bei der Flugsuche: Wir hatten damals in Takadanobaba ein super Business Hotel kriegen können für 10 Tage, ca. 650€ (sprich rund 330€ für jeden).
Dass wir in der Woche geflogen sind, ersparte uns sogar glatte 150€. Dass ich allerdings krankheitsbedingt früher zurückmusste und zu dem Zeitpunkt noch Messe in Berlin war, bescherte mir eine teure Umbuchung von 700€ London-Berlin. Im Vergleich dazu kostete London-Hamburg nur 200€…
Die Sitzplatzreservierung würde ich jederzeit wieder aufs Neue bezahlen. 10h in der Mitte sitzen ist nicht so prickelnd (lach).
Dass du aber mit der Wasserflasche durchgekommen bist – kommt wohl auf die Airline an. Bei uns waren sie so streng, dass da kein Weg dran vorbeigeführt hätte und entsprechend nur 0,5l Flaschen geduldet wurden. Glückskind!
An das WiFi Gerät sollte ich mich mal bei längerem Aufenthalt erinnern… Wusste gar nicht, dass es sowas gibt. :)
Aber die Suica/Pasmo Card war auch das erste, was ich mir geholt habe. Ich glaub inzwischen hat Suica noch andere Vorteile, kann das sein? Ähnlich wie mit Payback-Zahlung hierzulande?
Weiterhin viel Freude dir <3
LG
Alex
Du durftest keine leeren Flaschen durch die Kontrolle nehmen O_O? Das ist ja echt heftig … Meine war bestimmt 1,5 … Aber kommt wahrscheinlich drauf an, an wen man gerät. In London (wo wirklich SUPER krass kontrolliert wird), war es auch kein Problem …
Mit der Suica kann man manchmal auch andere Dinge bezahlen, genau!
Danke für dein Kommentar!
Ich liebe deine Blogbeiträge, gerade weil sie ehrlich sind und endlich mal das ‘sagen’, was man nicht oft liest und worüber oft nur gemunkelt wird – zB. das liebe Geld. Gerade weil man sich hier wohl wenig Vorstellungen machen kann, was man tatsächlich vor Ort braucht und mit wieviel Moneten man tatsächlich rechnen muss. Ist ja doch ein wenig anders, als mal eben zB. nach England zu fliegen.
Ich freue mich schon sehr auf deine weiteren Blogeinträge *_*
LG Laura
Dankeschöööön!
Sehr schön, ich werde das regelmässig lesen. Bin diesen Sommer mit meiner Tochter, die ein “Otaku” (ein im Bereich “Nerd” sich für Manga und Anime begeisternder Mensch) ist, aber nicht so genannt werden möchte, neun Tage in Tokyo gewesen. Während der Regenzeit Ende Juni. Es hat exakt einen Tag geregnet, aber man kann wohl auch Pech haben. Da ich in Schweden wohne, kam mir die Regenzeit in Tokyo vor wie ein besserer schwedischer Sommer.
Japan ist superteuer! Exakt das habe ich auch gehört und gelesen. Aus meiner Perspektive stimmt das aber gar nicht. Ein Flug nach Tokyo kostet zwischen 450 und 700 €, je nachdem, ob man bereit ist, über Moskau oder Doha (Qatar) zu fliegen. Wir sind mit Finnair geflogen, die kürzeste Route mit nur 9 Stunden 45 Minuten. Finnair fliegt steil nach Norden und durch die russischen Polargebiete und erst gegen Ende dieses (fast) endlosen Landes geht es runter nach japan.
Wir haben in einem sehr guten Hotel gewohnt. Und schon mehr bezahlt, als ich das normalerweise tun würde. Aber das Grand Pacific Le Daiba ist ein Luxushotel auf der fantastischen Insel Odaiba auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke und der Preis, den wir bekommen haben, betrug nur gut ein Drittel des “Normalpreises”.
Wir waren nicht in einem der vielen Toprestaurants. Keine Stadt der Welt hat mehr Sterne-Restaurants als Tokyo. Wir waren ein paar Mal in “normalen” Restaurants und dort kostete das Essen definitiv weniger als bei uns in Schweden.
Getränke aus den zehntausenden Getränkeautomaten, die in Tokyo vor sich hinkühlen, sind sehr preiswert (halber Preis im Vergleich um Kiosk in Schweden), man braucht sie aber auch ständig, wenn es 30 Grad und mehr sind.
Ich hatte keine SUICA-, sondern eine PASMO-Karte und die ist wirklich klasse, die andere sicher auch. Man kann damit nicht nur in allen Verkehrssystemen der Stadt rumdüsen, sondern auch hier und da Getränke aus den Automaten ziehen oder sogar im Restaurant bezahlen.
Wie schafft man es denn, bei einem Manga-Verlag in Tokyo einen Job zu kriegen?
In Japan hat Otaku tatsächlich einen etwas negativen Beigeschmack und bezieht sich nicht nur auf A/M. Man kann auch ein Flugzeug- oder Militär Otaku sein ;-D. Jemand, der halt SEHR seinem Hobby nachgeht.
Der Flug ist halt immer so eine Sache … Wenn wir in Berlin endlich mal mit dem Flughafen zu Potte kämen, gäbe es hier sicher auch Direktflüge …
Für mich als Berlinerin sind die Preise vor Ort schon stattlich aber es gibt immer günstige Alternativen. Wenn ich am in bestimmten Gegenden essen will (Roppongi …), muss ich das halt mitbezahlen …
Man bekommt einen Vertrag, wenn man gut Japanisch spricht, ein umgänglicher Mensch ist und eine Idee für ein Projekt hat ;-D … Klingt vielleicht einfacher, als es ist, ahaha.
Yay Blogeintrag made by Inga! Ich liebe deine Travel-Blogposts! <3
Der Fokus auf das Geld ist interessant! Japan hat mich damals in einer Woche mehr gekostet als zwei Wochen in Korea, einfach, weil Unterkunft und Essen teurer waren. Bin gespannt, wie du das budgetieren wirst! (die Unterkunft hat sich ja erledigt XD)
Tragbare Wifi-Geraete sind das Beste fuer Reisen! Gerade in Laendern, in denen nicht jedes Cafe und Hostel gratis Internet anbietet (wie steht das unterdessen in Japan?)
… aber Geld hin oder her, ich freu mich auf mehr Fotos und ESSEN! *____*
In Tokyo haben manche Cafes und Metro-Stationen Wifi … Aber das nützt natürlich nichts, wenn man sich in einer Tokyoter Nebenstraße verläuft (meine größte Angst, haha…).