Zur Abwechslung mal ein etwas längerer Photopost; allerdings mit ein paar zusätzlichen Ausflugstipps, die sich für mich bewährt haben. Von lauschigen Orten der Ruhe bis zur hin zur quirligen Innenstadt mit Anime-Shops ist alles dabei! Sollte das Ganze zu ausführlich werden, splitte ich es wohl auf zwei Einträge auf … Viel Spaß auf diesem “Rundgang”!
Wir beginnen mit dem Wahrzeichen Tokyos, dem Tokyo Tower! Carolin und ich kamen von der Shibakoen-Metro-Station, die direkt neben dem Shiba Park liegt. Bei entsprechendem Wetter hat man eine wirklich wunderschöne Aussicht auf den Turm, während man sich langsam auf ihn zubewegt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man so unter der Woche ein paar schöne Bilder knippsen kann, ohne dass eine graue Menschenmasse im Vordergrund wabert.
So zum Beispiel! Trotz September war es noch sehr warm, teilweise bis zu 28 Grad! Hier seht ihr mich übrigens, wie ich mich komplett an die Tokyoter Mode angepasst habe: Socken in Halbschuhen (auch Sandalen!) sind hier der Renner, genauso wie Schlapphüte. Assimilierung komplett!
Folgt man der Straße parallel zum Tower erreicht man bald den Zojoji-Tempel, an dem wieder die Möglichkeit besteht, Glücksbringer zu erstehen. Neben dem Tempel befindet sich etwas, dass man als Gedenkstätte für verstorbene Kinder bezeichnen könnte. Der Ort ist sehr faszinierend und unheimlich bunt, obwohl er so einen traurigen Hintergrund hat. Hier kann man der Kinder gedenken, die nach einer Fehlgeburt oder Krankheit gestorben sind. Es handelt sich um kleine Steinfiguren, die alle eine kleine Strickmütze aufhaben; manche schon so alt, dass diese mit Moos bewachsen ist.
Wie gesagt strahlt dieser Ort eine große Ruhe aus; ähnlich wie auf unseren Friedhöfen. Diese Ruhe wird nur unterbrochen, wenn ein Wind geht, dann fangen nämlich die Windräder an zu summen, die jedes “Kind” hält. Ein wirklich faszinierendes Schauspiel!
Am Tokyo Tower selbst erwarten eine natürlich Touristen Massen und wer möchte, kann mit einem Fahrstuhl (oder der Treppe) bis nach oben gelangen. Außerdem gibt es im unteren Bereich einen One Piece Fan-Shop (?). Wer das jetzt unpassend findet, darf nicht vergessen, dass Anime hier in Japan auch knallharte Wirtschafstkalkulation ist und nicht nur die Kunst mit hehren Zielen, als das es manchmal im Westen dargestellt wird.
Selbst das vielgelobte, künstlerisch wertvolle Studio Ghibli hat hier viele Fan-Shops, denn allein mit DVD-Verkäufen kann sich hier niemand über Wasser halten. In den Pokemon und Sailor Moon Cafes, gibt es die meisten Getränke wie den Pikachu-Soda oder den “Heiligen Gral”-Milchshake ab 20 Euro aufwärts. Und an den zahlreichen Pachinko-Hallen (Glücksspiel) prangen die Mädels aus Neon Genesis Evangelion und laden dazu ein, doch mal sein Glück zu probieren.
Ein weiteres lohnendes Ziel ist die Tokyo Rainbow Bridge, diesmal ein Solo-Ausflug für mich. Sie zu überqueren dauert nicht lange (30 Minuten) und je nach Wetterlage hat man einen phantastischen Blick über Tokyos Bucht, inklusive Tokyo Tower und Sky Tree. Ich empfehle, sie von Shibaura nach Odaiba zu überqueren. Dafür müsst ihr von der Mita bzw. Tamachi-Station kommend nur den Lift an der Shibaura Anchorage in den 7. Stock nehmen und seid bereits auf dem Fußgängerweg oben. Wer auf die beiden oben genannten Sehenswürdigkeiten wert legt, wählt die North Road.
Gleich zu Anfang habt ihr einen guten Blick auf den Tower (und vielleicht etwas mehr Glück mit dem Wetter als ich anfangs …) Auf der Brücke geht durch ihre Höhe auch ein recht frischer Wind, der sicher im Winter eiskalt ist … Die Brücke hat übrigens nur bis 19 Uhr geöffnet aber da es bis dahin zu jeder Jahreszeit schon dunkel ist, sind auch Nachtaufnahmen kein Problem, denke ich.
Während meines Spaziergangs kamen mir ein paar Grundschüler entgegen, wahrscheinlich ein örtliches Baseball-Team. Sie waren SO klein! Wenn ich mir vorstelle, mit knapp sieben hätte mich jemand über diese steile Brücke gescheucht … Aber zumindest die Aussicht lässt ja keine Wünsche offen. Neben fleißigen Sportlern trifft man auch vereinzelt Pärchen. Tatsächlich ist die Rainbow Bridge DER Hotspot für Dates und ich denke, es ist recht offensichtlich, warum. Schließlich ist man hier wenigstens ab und zu unbeobachtet (bis auf die vorbeirauschenden Autos oder LKWs, die die Brücke manchmal zum Wackeln bringen. Küssen in der Öffentlichkeit ist nämlich sehr, sehr verpönt (und manchmal bin ich dankbar dafür …).
Während ich so lief, wurde das Wetter besser und besser. Und schließlich erreichte ich die andere Seite (Odaiba) perfekt illuminiert durch die untergehende Sonne. Auch Odaiba ist übrigens super für Dates; Wasser, das sanft in die Buch plätschert vor futuristischer Kulisse und mit Palmen bepflanzten Flaniermeilen. Leider hatte ich neue Schuhe an und so musste erstmal die nächste Bank herhalten.
Odaiba ist eine künstliche Insel voller ambitionierter architektonischer Spielereien, die nach dem Platzen der Wirtschaftsblase aber immernoch absolut sehenswert ist. Ich war jedenfalls dankbar für das schöne Licht und trotz schmerzender Füße machte ich mich auf in Richtung Toyosu-Station (nochmal ein ca. 40-minütiger Fußmarsch).
Ein weiteres Ausflugsziel auf Odaiba ist übrigens wohl das Fuji-TV Gebäude, in das man auch als einfacher Besucher hinein kann. Das bleibt aber ein Ziel für meinen nächsten Besuch hier …
Wer noch nicht genug hat von meinen Ausflugstipps kann sich schon auf den zweiten Teil freuen, den ich die nächsten Tage schreiben werde. Darin erzähle ich von einem weiteren Tempel-Besuch und zeige euch ein bisschen mehr von der Tokyoter Innenstadt; inklusive Akihabara, dem “Anime-Viertel”. Kommentare sind wie immer willkommen (auch wenn ihr sie alle über Facebook schreibt, haha).
Bis dann!
Wundervolle Bilder <3
Merci :-D!