Japanische Frauen sind nicht hübscher als ihre nicht-japanischen Artverwandten. Nach dieser schockierenden Feststellung beginnen wir nun diesen Blogeintrag.
Was allerdings stimmt: Japanische Frauen sind schlanker, als der Durchschnitt der deutschen Frauen. In Japan lauern ähnlich kalorienreiche Verlockungen wie in Europa, was ist also ihr Geheimnis?
Das Zauberwort heißt ganz einfach: Diät. Wenn wir mal vom Ursprung des Wortes ausgehen, “Lebensweise”, haben wir auch schon den Ursprung des Ganzen aufgedeckt. Japanische Frauen richten ihre Lebensweise am Schlanksein aus. WIE das Ganze dann vonstatten geht, variiert natürlich und ist mal “gesund” und mal “ungesund”. Diät zu halten ist hier wirklich weitverbreitet, so sehr, dass es auch gerne mal als Hobby angegeben wird. Und was als guter Vorsatz für das neue Jahr ganz oben auf der Liste steht, könnt ihr euch sicher auch denken.
Wie ich schon in meinem Korea-Post zum gleichen Thema geschrieben habe, gibt es in Asien ähnlich schweineleckeren Süßkram, wie er auch europäischen Abnehmwilligen zum Verhängnis wird. Entweder also, man entsagt dem Ganzen (schwer), man versucht sich zusammenzureissen (semi schwer) oder man wendet Tricks an.
Neben Sport machen und kalorienbewusst essen, sind es in Japan häufig Pillen in den unterschiedlichsten Formen, die weiterhelfen sollen. Die meisten sind kräuterbasiert und sollen die Fettaufnahme verhindern; zu haben in jeder Drogerie. Auch bestimmten Lebensmitteln sagt man nach, dass sie z.B. Reis kalorienärmer machen. Ähnliche Pillen gibt es übrigens auch für den Mann, aber hier sind sie für den Muskelaufbau gedacht.
Japanische Frauen sind außerdem kleiner, als der europäische Durchschnitt; mit meinen 1,65 bin ich schon etwas größer, als die meisten. Viele ziehen aber unglaublich hohe Schuhe an, um das auszugleichen; mal mit mehr oder mit weniger eleganten Ergebnissen. Schick angezogen sind aber sehr, sehr viele. Der Stil ist feminin-süß und etwas verspielter, als in Korea. Schleifen gehen immer, sei es an Röcken, Taschen, Strümpfen oder Schuhabsätzen. Häufig sieht man auch weiße Atemschutzmasken; entweder, weil man erkältet ist oder mal ausnahmsweise ungeschminkt. Das ständige Nachschminken und Frisur-Richten in U-Bahn oder Cafés wie in Korea konnte ich hier übrigens nicht beobachten.
Wie niedlich!
Dieses “Süße” findet sich auch in der Sprechweise wieder; besonders in Geschäften reden alle Verkäuferinnen mit einer sehr hohen, weichen “Verkaufsstimme”. Überhaupt wird hier unheimlich rituell mit Floskeln umgegangen. “Willkommen” sagen die Verkäuferinnen eher Mantra-artig; manchmal auch, wenn gar kein Kunde in der Nähe ist. “Bitte” und “Danke” wird hier unheimlich häufig angewendet, gerne auch gleich mehrmals hintereinander und immer im gleichen Tonfall. Wo ein Deutscher vielleicht sagen würde “Das ist nett von Ihnen, dass sie mein Glas auffüllen”, “Ich bezahle mit meiner Karte”, “Könnten sie mir noch ein anderes Kleid bringen?” nutzt man hier eben das “Onegai shimasu” (ein forderndes Bitte) als Zusammenfassung. Als Westler sollte man das aber nicht überinterpretieren; es hat sich einfach in der japanischen Gesellschaft so entwickelt.
Natürlich gibt es im Straßenbild auch “Ausreisser”, Mädels mit gefärbten rosa Haaren und schwarzen Boots oder als Gothic Lolita verkleidet aber selbst auf den geschäftigsten Bahnhöfen sind die normalen, süß gekleideten Mädels in der Überzahl und schwarze bzw. braune Haare überwiegen. Wer also wissen will, was die “Gesellschaft” von der Optik der japanischen Frau erwartet, kann sich ganz einfach mal zu den Hauptverkehrszeiten in einem Bahnhof umsehen.
Auf immer und ewig
Die meisten Frauen haben übrigens eine gute Schulbildung oder ein Studium hinter sich, ziehen es aber trotzdem vor, nach der Heirat zuhause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern. Das kann daran liegen, dass sie es einfach wollen oder das Ersteres schwer mit einer Karriere unter einen Hut zu bekommen ist ODER dass sie einfach nicht an die selben Jobs herankommen wie ihre männlichen Artgenossen.
Apropos Heirat: Bis Dreißig sollte man idealerweise unter der Haube sein. Galt man bis vor einigen Jahren zu diesem Zeitpunkt schon als “abgestanden”, hat sich laut Carolin der gesellschaftliche Druck heutzutage schon etwas abgemildert. Trotzdem lauschten wir erst neulich in der U-Bahn einer Unterhaltung einiger ca. 30-jährigen Anzugträger, die sich darüber beschwerten, dass Frauen in ihrem Betrieb Arbeitsplätze blockieren würden, weil sie immernoch nicht verheiratet seien. Hier auch noch ein paar kurze Fakten zum Thema:
- Ist man schwanger, MUSS unverzüglich geheiratet werden.
- In Japan ist ein großer Teil der Schwangerschaften ungeplant, es wird also auch genauso häufig ungeplant geheiratet.
- Wenn verhütet wird, dann oftmals mit Kondomen.
Gemixte Pärchen (Also Japaner-Ausländer) gibt es übrigens auch; besonders häufig in der Kombination Ausländischer Mann-Japanische Frau. Japanische Männer erwählen sich eher eine ausländische Frau, wenn sie ( z.B. durch Geschäftsreisen) eh sehr international eingestellt sind. Ob sie ansonsten Angst haben, den (anderen? hohen?) Ansprüchen einer westlichen Frau nicht zu genügen, kann ich an diese Stelle nicht beantworten.
Das war ein kurzer Ausflug in die Welt des schönen Geschlechts in Japan! Meine Zeit in Japan verstreicht viel zu schnell aber ich hoffe, euch noch mindestens zwei Einträge schreiben zu können! Bis zum nächsten Mal!